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Santiago, Chile

Das Colegio Cardenal de Cravocia, eine Schule für Kinder der Klassen 1 bis 8, befindet sich in einem Brennpunkt mit hoher Armut, Arbeitslosigkeit und Drogenkriminalität in Santiago. Und weil sich für die Schüler hier Herausforderungen ergeben, welche die normalen Unterrichtsinhalte an Schulen übersteigen, hat sich die Schule zu einer eigenständigen „Republik“ erklärt. Jede Klasse begreift sich als ein Bundesland mit eigenen Bereichen und Verwaltungen, und die Schule hat eine Verfassung, ein Gericht, sogar eine eigene Währung und eine Nationalbank. Innerhalb der einzelnen Bundesländer setzt sich beispielsweise das Gesundheitsministerium für regelmäßige Hygiene ein, das Bildungsministerium dafür, dass alle Schüler über die notwendigen Lernmaterialien verfügen, das Freizeitministerium dafür, dass genügend Aktivitäten außerhalb des Klassenzimmers stattfinden und so weiter.

Sogar freie Wahlen gibt es. Alle Schüler*innen zwischen der dritten und achten Klasse können sich als Präsidentschaftskandidat*in vorstellen und werden in einem umfassenden Verfahren gewählt. Freie Rede und Presse sind ebenfalls garantiert. Die Verfassung der Schule wurde aus intensiven Gesprächen mit Lehrenden, Eltern und Schüler*innen erstellt, was gleichzeitig den Gründungsakt der „Republik“ darstellte. Die Übernahme von politischen Ämtern stellt sicher, dass die Schüler*innen keine passiven Bildungsempfänger*innen sind, sondern aktiv ihr eigenes Lernen und das Lernen ihrer Mitschüler*innen gestalten. Die Schüler lernen so, ihr Leben trotz widriger Umstände selbstverantwortlich zu bestimmen sowie Verantwortung für andere zu übernehmen – Fähigkeiten, die sie auf ein Leben außerhalb der Schule vorbereiten.

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