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Manchester, UK
„Lernen durch Tun“ – das ist der Grundsatz der Studio Schools. Schüler lernen hier an konkreten Projekten, durch die sie gleichzeitig schon früh auf das Arbeitsleben vorbereitet werden. Zwei Grundprobleme motivierten die Verantwortlichen dazu, eine neue Art von Schule zu gründen: 1. Viele Schüler haben keine Lust, zur Schule zu gehen, und würden viel dafür tun, es zu vermeiden; 2. Selbst Schüler, die erfolgreich ihren Schulabschluss schaffen, finden später oft keine Ausbildung oder Arbeit. Daher wurde eine Umfrage gestartet, was Teenager dazu bringen würde, dafür zu kämpfen, in die Schule gehen zu dürfen. Die gesammelten Antworten zeigten, dass für die meisten Schüler rein kognitive Fähigkeiten, wie sie an traditionellen Schulen vorrangig gelehrt werden, nebensächlich waren. Viel wichtiger waren für sie Ziele wie Selbstvertrauen, Resilienz, Sinn, Motivation, praktisches Arbeiten und eine gute Vorbereitung auf das Arbeitsleben.
Die Verantwortlichen gründeten daher die Studio Schools, die sich vor allem zwei Zielen verschrieben haben: die Lust der Schüler zu fördern, zur Schule zu gehen, und Schülern einen guten Einstieg in das Arbeitsleben zu ermöglichen. Studio Schools haben jeweils maximal 300 Schülern und kleine Klassen. Die meiste Zeit des Tages ist praktischen Tätigkeiten gewidmet. Dabei arbeiten die Schüler eng mit regionalen Unternehmen zusammen, und viele ihrer Projekte entwickeln sich sogar so erfolgreich, dass sie damit Geld verdienen können. Die Schüler*innen haben Coaches, die ihren persönlichen Lernweg zu begleiten, und arbeiten nach einem Zeitsystem, das die Arbeitswelt widerspiegelt.
Die Themenschwerpunkte des Lernens sind Kommunikation, Umgang mit Technologien, Transformation des Gemeinwesen, die Welt verstehen, gesundes Leben sowie kreatives, unternehmerisches Verhalten. Dazu erlenen die Schüler aber auch die klassischen Fächer, so dass sie auch auf eine akademische Laufbahn vorbereitet werden können.
Zwei Jahre nach der Gründung der ersten Studio School konnten die Macher feststellen, dass gerade die Jugendlichen, die vorher zu den schlechtesten Schülern gehörten, in dem neuen System zu den besten 25 Prozent gehörten. Das Konzept Lernen durch Arbeiten und Arbeiten durch Lernen scheint also vor allem Schüler anzusprechen, die mit den traditionellen Lernformen des Zuhörens und Auswendiglernens Probleme haben. Schulen, die sich zu einer Studio School transformieren wollen, erhalten Unterstützung vom Studio School Trust.
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