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Duale Bildung 3.0

Zuerst lerne ich, dann arbeite ich. Zuerst erwerbe ich so viel Wissen wie möglich, dann wende ich es an. Dies scheint in unserem Bildungssystem die vorgegebene Reihenfolge zu sein. Doch ist das eigentlich sinnvoll? Und das in einer Zeit, in der Wissen sowieso stets verfügbar ist und sich eher die Frage stellt, wann und wie ich es anwende? Und in der sich das Wissen so rasant erweitert, dass Erfolg ein lebenslanges Lernen voraussetzt?

Duale Bildung verbindet Lernen und Arbeiten und betrachtet beides als einen Prozess. Diesen Ansatz gibt es schon länger, doch bisher bezog er sich hauptsächlich auf die Ausbildungszeit zwischen Schule und Arbeit. Mittlerweile wird das Konzept der dualen Bildung aber immer umfassender angewandt. Häufig beginnt nun schon in der Schule das praktische Arbeiten und gleichzeitig wird Lernen Teil des Berufsalltags.

An vielen Bildungsstätten hat dieses Umdenken bereits stattgefunden. An ihnen befinden sich Jugendliche den größten Teil ihrer Zeit im Praktikum, während die Zeit im Klassenzimmer dazu genutzt wird, die Erfahrungen zu begleiten und zu unterstützen. Studierende arbeiten an konkreten, „realen“ Projekten, und holen sich an der Universität gezielt das Wissen, das sie für eine erfolgreiche Umsetzung ihrer Ideen brauchen. Menschen gehen ihrem Arbeitsalltag nach und lernen immer dann etwas Neues hinzu, wenn sie es konkret benötigen.

Praxisorientiertes Lernen muss flexibel und individuell sein

Dieser praxiszentrierte Ansatz überprüft Wissen direkt auf seine Anwendungsfähigkeit. Auf ein bestimmtes Grundlagenwissen kann dennoch nicht verzichtet werden. Für die Bildungseinrichtungen bedeutet dies Dreierlei: 1. Sie müssen festlegen, welches Basiswissen sie unabhängig vom konkreten Bedarf in der Praxis vermitteln möchten; 2. Die Lernangebote müssen flexibel und dem aktuellen Bedarf schnell anpassbar sein; 3. Es wird ein System benötigt, das individuelles Lernen erlaubt, da die Lernenden sich an verschiedenen Entwicklungspunkten mit unterschiedlichem Bedarf befinden und sich dennoch als Lerngemeinschaft erleben müssen. Helfen können dabei Portfolios, Lerntagebücher, Biografiearbeit, das gegenseitige Präsentieren des Erlernten sowie gemeinsame kreative Module. Zudem sollte das Arbeiten von mindestens zwei Erwachsenen begleitet werden: einem Coach an der Schule und einem in der Arbeitswelt. Beide sollten stets im engen Austausch miteinander stehen.

Insbesondere im sich schnell verändernden technologischen Bereich wird die Kopplung von Lernen und Arbeiten im Alltag immer wichtiger. Auf diese Weise gehen mittlerweile viele wichtige Neuerungen und Erfindungen von den Universitäten aus, zum Teil sogar schon von den Schulen. Schüler und Studenten gründen nicht selten ihre eigenen Unternehmen oder beginnen mit Produktionen, die sie dann nach ihrer Ausbildung fortsetzen. Das neue Motto lautet: Ich lerne, indem ich arbeite, und ich arbeite, indem ich lerne.

Cases:

 

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Lernen im Klassenzimmer und Lernen in Organisationen finden nicht nebeneinander oder nacheinander statt, sondern sind eng verzahnt.

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