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Freiräume

Es gibt so viel Spannendes zu lernen, das im Schulalltag keinen Platz findet. Doch wann soll ich mich dem widmen? Neben der Schule, den Freizeitverpflichtungen, der Arbeit, dem Studium und der Familie bleiben bereits ab sehr frühen Jahren nur sehr wenig Zeit, Motivation und Kraft, um sich mit den eigenen Leidenschaften und Interessen zu befassen. Die Lernorte (Schule, Hochschule, Weiterbildung) haben vordefinierte Inhalte, welche meist die gesamte Lernzeit in Anspruch nehmen. Höchstens im Rahmen von Referaten, wissenschaftlichen Arbeiten oder Projekten kann ich mich mit den Themen beschäftigen, die ich wirklich spannend finde. Und zu Hause, für mich alleine, hindern mich meist Zeitknappheit oder mangelndes Durchhaltvermögen daran, mich diesen Dingen zu widmen.

Mittlerweile gibt es jedoch einen Trend, auch innerhalb der klassischen Lernumgebungen Zeit und Raum für individuelle Interessen zu öffnen, und zwar vom Kindergarten bis in die Erwachsenenbildung. So nehmen viele Kindergärten wieder Abstand von der Frühförderung in verschiedenen Fächern und geben dem freien Spiel mehr Zeit, da sich dadurch die sozialen und körperlichen Kompetenzen der Kinder nachweislich am besten entwickeln. Und viele Schulen folgen der Idee, dass Lernen nur dann intensiv sein kann, wenn es der intrinsischen Motivation des Lernenden entspringt, d.h. in großen Teilen den eigenen Anliegen folgt. Manche Schulen öffnen dafür jede Woche bestimmte Zeiträume, die dem freien Lernen vorbehalten sind. Studiengänge integrieren individuelle Projekte in das Lehrprogramm. Und auch Lerngemeinschaften ohne vorgegebene Inhalte nehmen zu.

 

Freies Lernen bedeutet auch Verantwortung für sich selbst

Solche freien Räume können dazu führen, dass Lernende mehr Lust am Lernen entwickeln, weil sie ein selbstgestecktes Ziel verfolgen können. Das ermöglicht auch die Einsicht in die Sinnhaftigkeit des Lernens. Natürlich gehört dazu auch, Verantwortung für den eigenen Lernweg zu übernehmen – für viele ein Auftakt zur Selbstbestimmung. Zudem ermöglichen Freiräume des Lernens, ein eigenes, einzigartiges Portfolio an Kompetenzen zu entwickeln, welches später bei der Arbeitssuche helfen kann. Aufgrund der Vielfalt von verfügbaren Inhalten, aber auch aufgrund des Bedarfs an Arbeitskräften, die individuelle Fähigkeiten, spezielle Kenntnisse und besondere Leidenschaften mitbringen, benötigen wir außerhalb unserer Freizeit zunehmend Räume, in denen wir uns diesen widmen können. Diese Herangehensweise funktioniert dann, wenn sie eine klare Struktur hat und gut begleitet und geleitet wird.

 

Natürlich kann diese Offenheit auch zu Beliebigkeit oder mangelnder Lernaktivität führen. Die Erfahrungen in offenen Lernkontexten zeigen, dass es einiger Zeit bedarf, bis der Schritt aus den extrinsisch motivierten Kontexten (also das Lernen für Prüfungen und Noten) in den intrinsischen Kontext gelingt. Die Akzeptanz auch des Scheiterns als wichtigen Teil des Lernweges kann hier ein Schlüssel sein. Das Einlassen auf mich und mein Handeln ist oftmals nicht von einem Moment auf den anderen möglich. Die Begleitung durch einen Coach ist daher besonders beim freien Lernen von großer Wichtigkeit, denn er oder sie kann das Finden der eigenen Leidenschaften sowie das Durchhalten unterstützen und dem freien Lernen eine Struktur geben.

CASES:

 

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Zeit und Infrastruktur um das zu lernen, was dem Einzelnen am Herzen liegt, werden in Lernkontexten berücksichtigt.

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