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Lernen im Leben
Vieles kann im Klassenraum nicht gelernt werden. Der Umgang mit Unvorhergesehenem, die Erfahrung, auch einmal auf sich selbst gestellt zu sein, die Notwendigkeit von Kooperation – all das sind Dinge, die im „echten“ Leben besser erlernbar sind. Und auch der Wissenschaftsgeist entsteht nicht im Klassenzimmer, sondern in der forschenden Arbeit – manchmal im Labor, doch meistens in direktem Kontakt mit Natur und Menschen.
Irgendwann wurde das Lernen nach innen verlagert, in einen Raum, den Klassenraum oder das Auditorium. Doch mittlerweile verlässt es diesen Raum immer häufiger und findet draußen statt, in der „echten“ Welt. Denn warum sollte man nicht Kunstgeschichte in der Barockkirche, Biologie im Wald und Geometrie im Architekturbüro lernen? Warum nicht forschend durch die Welt gehen, Menschen befragen, Gegebenheiten untersuchen? Auch Reisen bildet und kann auf mehr Arten als nur durch Auslandssemester oder Klassenfahrten in Curricula aufgenommen werden. Lernende gehen heute auf Wanderschaft, um andere Menschen und Arbeitsweisen kennenzulernen, reisen in Entwicklungsländer, um sich mit globalen Problemen auseinanderzusetzen, oder knüpfen Kontakte in der Nachbarschaft, um gesellschaftliche Fragestellungen an konkreten Beispielen zu erleben.
Diese Art des Lernens hat viele positive Folgen für die Lernenden. So steigert sie die Lust, Motivation und Einsicht in die Sinnhaftigkeit des Lernens, und gleichzeitig ermöglicht sie das Erlernen wichtiger sozialer Kompetenzen wie Toleranz, Verständnis oder Hilfsbereitschaft. Zudem sind die Reisen und Arbeitserlebnisse oft Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen, die ein ganzes Leben lang beibehalten werden.
Die Grenzen zwischen Klassenraum und Außenwelt werden durchlässig
Der Klassenraum bleibt bestehen, als Ort der Vor- und Nachbereitung, der Reflexion, der Präsentation und des Lernens voneinander. Aber die Grenze zwischen Klassenraum und Außenwelt wird durchlässig, der Lernprozess führt hinein und hinaus und verbindet die reale Erfahrung mit der Theorie und der Reflexion
Grundlage dieses Trends ist Vertrauen: Vertrauen in die Lernenden, dass sie tatsächlich lernen, wenn sie sich in der Außenwelt befinden. Vertrauen in die Lehrenden, dass sie in der Vor- und Nachbereitung die Lernenden im Blick haben und dafür sorgen, dass sie ihre Ziele verfolgen. Vertrauen in die Welt, dass es den Lernenden dort gut gehen wird. Vertrauen in den Lernprozess, dass jede Erfahrung Lernen bedeutet und dass es viel mehr zu lernen gibt als die Inhalte des Lehrplans.
Lernen ist nicht mehr an das Klassenzimmer gebunden, sondern findet überall statt.
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